Hessisches Scheunengeflüster
Die Online-Veranstaltungsreihe
Die MGH Gutes aus Hessen informiert
Angebot für Partnerbetriebe und Fachleute aus der Land- und Ernährungswirtschaft in Hessen
Die MGH Gutes aus Hessen informiert regelmäßig über aktuelle Entwicklungen zu marktrelevanten Fragen der hessischen Land- und Ernährungswirtschaft.
Das Hessische Scheunengeflüster findet überwiegend online statt und richtet sich vor allem an Partnerbetriebe und Fachleute aus der Land- und Ernährungswirtschaft in Hessen. Nach einem Impulsreferat über ein aktuelles Thema aus den Bereichen Erzeugung, Verarbeitung oder Vermarktung hessischer Agrarerzeugnisse haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und über die Erkenntnisse zu diskutieren.
17. Juli 2024
Datenanalysetool Lehda: Effizienzsteigerung für Lieferanten des Lebensmitteleinzelhandels durch Absatzauswertungen und Bestandsverwaltung
Die online-Veranstaltung über ein Tool zur Analyse von Abverkäufen und Produktbeständen regionaler Lieferanten richtete sich an landwirtschaftliche und Lebensmittel verarbeitende Betriebe.
Die Firma VALNEW aus Butzbach stellte den Teilnehmenden die digitalen Analysemöglichkeiten vor. Birgit Rose von der MGH Gutes aus Hessen, zuständig für Regionalvermarktung, moderierte die Veranstaltung. Nach Vorstellung des Tools diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lebhaft über dessen Praktikabilität und Nutzen. Es soll den Lieferanten einen besseren Überblick verschaffen und effiziente, auf die Abverkäufe angepasste Produktion und Lieferungen ermöglichen.
Anwesende Regionalvermarkter, die dieses Tool bereits nutzen, berichteten davon, dass sie eine bessere Übersicht über den Absatz einzelner Produkte in den verschiedenen Märkten bekommen haben und ihre Tourenplanung optimieren konnten.
7. Mai 2024
Konsequenzen des neuen Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes für Schweinehalter
Das Hessische Scheunengeflüster am 7. Mai 2024 widmete sich den Haltungsformen und den Konsequenzen des neuen Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes für Schweinehalter.
Die Referentin Jana Fleck, bei der MGH Gutes aus Hessen verantwortlich für das Management der Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität Hessen“ und „Bio aus Hessen“, gab zunächst einen Überblick über die Tierhaltungskennzeichnung. Anschließend stellte sie dar, wieviel Fleisch welcher Haltungsform aktuell im Handel umgesetzt wird und welche Ziele die verschiedenen Handelsketten anvisieren.
Landwirt Andreas Kornmann aus Romrod ergänzte das Thema mit einem kurzen Einblick in seinen Betrieb und seine Erfahrungen im Hinblick auf den Stallbau. Außerdem erläuterte Jürgen Dexheimer von der Hessischen Landgesellschaft die Fördermöglichkeiten für hessische Landwirte im Bundesprogramm Umbau Tierhaltung. Sein Fokus lag auf investiven Maßnahmen im Stallbau.
Deutlich wurde, dass im Handel ein klarer Trend zu Haltungsform 3 zu erkennen ist. Etwa zwei Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe produziert jedoch aktuell in Haltungsform 2. Geschätzt wird, dass weniger als 10 Prozent der Betriebe in Haltungsform 3 oder 4 fallen. Da ein Stallumbau mit hohen Investitionen und einem großen wirtschaftlichen Risiko einhergeht, ist die zukünftige Vermarktung essenziell.
Die Teilnehmenden diskutierten über die Wirtschaftlichkeit von Stall(um)baumaßnahmen und die Gefahr, dass die gestiegenen Anforderungen dazu führen, dass sich der Strukturwandel in Hessen fortsetzt und die Anzahl der schweinehaltenden Betriebe weiter abnimmt. Kritisch wird auch die Zahlungsbereitschaft seitens Verbraucher und Handel eingeschätzt, die eine große Diskrepanz zu den gestiegenen Anforderungen am Tierwohl aufweist. Hier spielt Marketing eine entscheidende Rolle: Ein Mehrwert muss den Verbraucherinnen und Verbrauchern unbedingt gut erklärt werden.
16. April 2024
Der Bio-Markt in Hessen 2023
Das zweite Hessische Scheunengeflüster widmete sich dem Bio-Markt 2023 in Hessen und in Deutschland. Referentin Diana Schaack von der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft AMI berichtete ausführlich über Zahlen zu Anbau, Vermarktung und Unterschieden bei verschiedenen Produktgruppen. Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Bio-Landwirtschaft, aus Bioverbänden, aus dem Handel sowie der Verwaltung verfolgten mit großem Interesse die Marktanalysen, die sich in Hessen in einigen Aspekten deutlich vom Gesamtmarkt Deutschland unterscheiden.
Präsentiert wurden die Veränderung der Bedeutung verschiedener Absatzkanäle für Bio-Produkte sowie die Entwicklungen des Bio-Marktes. Während der Gesamt-Biomarkt in Deutschland 2023 ein leichtes Plus verzeichnen konnte, kam es in Hessen zu einem verzögerten Marktrückgang. Erwartet wird, dass in Hessen die Markt-Entwicklung mit leichtem Zeitversatz der gesamtdeutschen Entwicklung folgt und 2024 auch positiv sein wird.
Die Verbraucherausgaben für Bio-Produkte liegen in Hessen auf einem sehr hohen Niveau, nämlich an dritter Position im Vergleich aller Bundesländer. Außerdem werden in Hessen überproportional viel Obst, Gemüse, Milch, Eier und Käse in Bioqualität konsumiert. Die Bio-Anbaufläche ist in Deutschland sowie in Hessen stetig gewachsen, die Anzahl der Betriebe ist 2023 jedoch leicht gesunken. 2023 waren etwas mehr als die Hälfte aller Bio-Betriebe in Deutschland einem Anbauverband zugehörig, die ca. zwei Drittel der Bio-Flächen bewirtschaften.
19. März 2024
Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, Herkunftskennzeichnung, Geprüfte Qualität Hessen & Co. – Auszeichnung in der Theke / auf der Verpackung und ihre Auswirkungen
Das erste Hessische Scheunengeflüster widmete sich den aktuellen und künftigen Kennzeichnungspflichten bei Fleisch. Die Referentin Jana Fleck, bei der MGH Gutes aus Hessen verantwortlich für das Management der Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität Hessen“ und „Bio aus Hessen“, erläuterte den Teilnehmenden die aktuellen Änderungen zur Herkunftskennzeichnung von unverpacktem Fleisch in der Theke.
Außerdem gab sie einen Überblick über das neue Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, das auch für die Metzgereien eine Auslobung am einzelnen Produkt vorsieht, sowie über die Entwicklung bei ITW/haltungsform.de. Dazu stellte sie die Auslobungsmöglichkeiten auch in Verbindung mit dem Siegel „Geprüfte Qualität Hessen“ vor.
In der anschließenden Diskussion beklagten teilnehmende Betriebe die mit der Kennzeichnung einhergehende steigende Bürokratie, die immer größere Hürden darstellt. Auch die Fragen, welche Haltungsformen Verbraucher zukünftig nachfragen und in welcher Geschwindigkeit der Handel auf höhere Haltungsformen umstellt, wurden erörtert.