Hessisches Scheunen­geflüster

Die Online-Veranstaltungsreihe

Die MGH Gutes aus Hessen informiert

Angebot für Partnerbetriebe und Fachleute aus der Land- und Ernährungswirtschaft in Hessen

Die MGH Gutes aus Hessen informiert regelmäßig über aktuelle Entwicklungen zu marktrelevanten Fragen der hessischen Land- und Ernährungswirtschaft.

Das Hessische Scheunengeflüster findet überwiegend online statt und richtet sich vor allem an Partnerbetriebe und Fachleute aus der Land- und Ernährungswirtschaft in Hessen. Nach einem Impulsreferat über ein aktuelles Thema aus den Bereichen Erzeugung, Verarbeitung oder Vermarktung hessischer Agrarerzeugnisse haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und über die Erkenntnisse zu diskutieren.

5. November 2024

Die Pflanzentheke – 40 Kulturen für Direktvermarktung und Gemüsebau ressourcensparend produzieren

Täglich erntefrischen Salat und Kräuter für den Hofladen können Erzeuger und Direktvermarkter mit einem automatisierten Kultursystem in Eigenregie anbauen. Wie das System „Pflanzentheke“ – made in Hessen – funktioniert, erläuterte Dr. Michael Müller, Mitgründer und Geschäftsführer der Pflanzentheke GmbH, auf Einladung der MGH Gutes aus Hessen bei einer online-Veranstaltung.

Das vertikale, erdlose Farmsystem Pflanzentheke arbeitet ressourcenschonend und ist mit wenig Arbeitskraftbedarf managebar. Bis zu 40 Kulturen lassen sich damit anbauen. Besonders geeignet ist es für Salat, Kräuter, Erdbeeren und mittelhohe Gemüsepflanzen. Müller empfiehlt das System für den geschützten Anbau zum Beispiel im Folientunnel. Im Freiland mit Regenschutz ist eine Aufstellung direkt vor dem Hofladen ebenso möglich.

Im Anschluss an den Vortrag stellten die Teilnehmenden eine Reihe sehr praxisorientierter Fragen, auf die sie hilfreiche Antworten von Dr. Müller und seinem Team bekamen. Der spannende Austausch zeigte das große Interesse an diesem neuen Konzept.

18. und 19. September 2024

Die e-Rechnung für Landwirtschaft und landwirtschaftliche Verarbeitung

Damit ab Januar 2025 mit der eRechnung alles glatt läuft, veranstaltete die MGH Gutes aus Hessen zwei digitale Veranstaltungen im Rahmen des Formats „Hessisches Scheunengeflüster“ für landwirtschaftliche und lebensmittelverarbeitende Betriebe. Die Referenten Nikolas Breitsch und Dennis Thasler, Steuerberater bei der auf Landwirtschaft und lebensmittelverarbeitende Betriebe spezialisierten Steuerberatungsgesellschaft LBH aus Friedrichsdorf, klärten auf. Nikolas Breitsch erläuterte sehr anschaulich die rechtlichen und steuerlichen Aspekte der eRechnung für die Landwirtschaft, Dennis Thasler für die lebensmittelverarbeitenden Betriebe.

Ab 1. Januar 2025 müssen alle Unternehmen in Deutschland eRechnungen empfangen und archivieren können. Stufenweise bis 2028 müssen sie auch eRechnungen stellen können. Die Steuerberater informierten über Anforderungen und Umsetzung der eRechnungen und zeigten die Vorteile auf. Ist man damit erstmal vertraut, vereinfachen eRechnungen etliche Prozesse und helfen Arbeitszeit zu sparen, motivierten die Spezialisten.

17. Juli 2024

Datenanalysetool Lehda: Effizienzsteigerung für Lieferanten des Lebensmitteleinzelhandels durch Absatzauswertungen und Bestandsverwaltung

Die online-Veranstaltung über ein Tool zur Analyse von Abverkäufen und Produktbeständen regionaler Lieferanten richtete sich an landwirtschaftliche und Lebensmittel verarbeitende Betriebe.

Die Firma VALNEW aus Butzbach stellte den Teilnehmenden die digitalen Analysemöglichkeiten vor. Birgit Rose von der MGH Gutes aus Hessen, zuständig für Regionalvermarktung, moderierte die Veranstaltung. Nach Vorstellung des Tools diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lebhaft über dessen Praktikabilität und Nutzen. Es soll den Lieferanten einen besseren Überblick verschaffen und effiziente, auf die Abverkäufe angepasste Produktion und Lieferungen ermöglichen.

Anwesende Regionalvermarkter, die dieses Tool bereits nutzen, berichteten davon, dass sie eine bessere Übersicht über den Absatz einzelner Produkte in den verschiedenen Märkten bekommen haben und ihre Tourenplanung optimieren konnten.

7. Mai 2024

Konsequenzen des neuen Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes für Schweinehalter

Das Hessische Scheunengeflüster am 7. Mai 2024 widmete sich den Haltungsformen und den Konsequenzen des neuen Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes für Schweinehalter.

Die Referentin Jana Fleck, bei der MGH Gutes aus Hessen verantwortlich für das Management der Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität Hessen“ und „Bio aus Hessen“, gab zunächst einen Überblick über die Tierhaltungskennzeichnung. Anschließend stellte sie dar, wieviel Fleisch welcher Haltungsform aktuell im Handel umgesetzt wird und welche Ziele die verschiedenen Handelsketten anvisieren.

Landwirt Andreas Kornmann aus Romrod ergänzte das Thema mit einem kurzen Einblick in seinen Betrieb und seine Erfahrungen im Hinblick auf den Stallbau. Außerdem erläuterte Jürgen Dexheimer von der Hessischen Landgesellschaft die Fördermöglichkeiten für hessische Landwirte im Bundesprogramm Umbau Tierhaltung. Sein Fokus lag auf investiven Maßnahmen im Stallbau.

Deutlich wurde, dass im Handel ein klarer Trend zu Haltungsform 3 zu erkennen ist. Etwa zwei Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe produziert jedoch aktuell in Haltungsform 2. Geschätzt wird, dass weniger als 10 Prozent der Betriebe in Haltungsform 3 oder 4 fallen. Da ein Stallumbau mit hohen Investitionen und einem großen wirtschaftlichen Risiko einhergeht, ist die zukünftige Vermarktung essenziell.

Die Teilnehmenden diskutierten über die Wirtschaftlichkeit von Stall(um)baumaßnahmen und die Gefahr, dass die gestiegenen Anforderungen dazu führen, dass sich der Strukturwandel in Hessen fortsetzt und die Anzahl der schweinehaltenden Betriebe weiter abnimmt. Kritisch wird auch die Zahlungsbereitschaft seitens Verbraucher und Handel eingeschätzt, die eine große Diskrepanz zu den gestiegenen Anforderungen am Tierwohl aufweist. Hier spielt Marketing eine entscheidende Rolle: Ein Mehrwert muss den Verbraucherinnen und Verbrauchern unbedingt gut erklärt werden.

16. April 2024

Der Bio-Markt in Hessen 2023

Das zweite Hessische Scheunengeflüster widmete sich dem Bio-Markt 2023 in Hessen und in Deutschland. Referentin Diana Schaack von der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft AMI berichtete ausführlich über Zahlen zu Anbau, Vermarktung und Unterschieden bei verschiedenen Produktgruppen. Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Bio-Landwirtschaft, aus Bioverbänden, aus dem Handel sowie der Verwaltung verfolgten mit großem Interesse die Marktanalysen, die sich in Hessen in einigen Aspekten deutlich vom Gesamtmarkt Deutschland unterscheiden.

Präsentiert wurden die Veränderung der Bedeutung verschiedener Absatzkanäle für Bio-Produkte sowie die Entwicklungen des Bio-Marktes. Während der Gesamt-Biomarkt in Deutschland 2023 ein leichtes Plus verzeichnen konnte, kam es in Hessen zu einem verzögerten Marktrückgang. Erwartet wird, dass in Hessen die Markt-Entwicklung mit leichtem Zeitversatz der gesamtdeutschen Entwicklung folgt und 2024 auch positiv sein wird.

Die Verbraucherausgaben für Bio-Produkte liegen in Hessen auf einem sehr hohen Niveau, nämlich an dritter Position im Vergleich aller Bundesländer. Außerdem werden in Hessen überproportional viel Obst, Gemüse, Milch, Eier und Käse in Bioqualität konsumiert. Die Bio-Anbaufläche ist in Deutschland sowie in Hessen stetig gewachsen, die Anzahl der Betriebe ist 2023 jedoch leicht gesunken. 2023 waren etwas mehr als die Hälfte aller Bio-Betriebe in Deutschland einem Anbauverband zugehörig, die ca. zwei Drittel der Bio-Flächen bewirtschaften.

19. März 2024

Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, Herkunftskennzeichnung, Geprüfte Qualität Hessen & Co. – Auszeichnung in der Theke / auf der Verpackung und ihre Auswirkungen

Das erste Hessische Scheunengeflüster widmete sich den aktuellen und künftigen Kennzeichnungspflichten bei Fleisch. Die Referentin Jana Fleck, bei der MGH Gutes aus Hessen verantwortlich für das Management der Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität Hessen“ und „Bio aus Hessen“, erläuterte den Teilnehmenden die aktuellen Änderungen zur Herkunftskennzeichnung von unverpacktem Fleisch in der Theke.

Außerdem gab sie einen Überblick über das neue Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, das auch für die Metzgereien eine Auslobung am einzelnen Produkt vorsieht, sowie über die Entwicklung bei ITW/haltungsform.de. Dazu stellte sie die Auslobungsmöglichkeiten auch in Verbindung mit dem Siegel „Geprüfte Qualität Hessen“ vor.

In der anschließenden Diskussion beklagten teilnehmende Betriebe die mit der Kennzeichnung einhergehende steigende Bürokratie, die immer größere Hürden darstellt. Auch die Fragen, welche Haltungsformen Verbraucher zukünftig nachfragen und in welcher Geschwindigkeit der Handel auf höhere Haltungsformen umstellt, wurden erörtert.