Milch aus Hessen

Hessische Milch und Milchprodukte spielen eine wichtige Rolle für eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung.

Hessische Milch und Milchprodukte – vielseitig und gesund

Milch aus Hessen und Produkte daraus sind nicht nur natürliche und nährstoffreiche Lebensmittel, sondern auch wahre Alleskönner in der Küche. Mit großer Sorgfalt in unseren Betrieben hergestellt, überzeugen sie durch Qualität, Frische und Geschmack.

Das steckt in hessischer Milch

Milch und Milchprodukte enthalten hochwertiges Eiweiß, Kohlenhydrate und leicht verdauliches Fett. Außerdem sind sie gute Quellen für Kalzium, Jod sowie die Vitamine B2 und B12.

Das Kalzium ist wichtig für Knochen, Zähne, Muskeln, Nerven und Zellmembranen sowie für die Blutgerinnung. Kalziumlieferant Nr. 1 unter den Lebensmitteln sind die Milchprodukte. Schon ein großer Becher Joghurt oder ein halber Liter Milch decken die Hälfte des Tagesbedarfs eines Erwachsenen.

Problem Laktose?

Laktose (Milchzucker) unterstützt die Kalziumaufnahme im Darm und schmeckt leicht süß. Nur leider ist für rund 15 Prozent der Deutschen der enthaltene Milchzucker problematisch, weil sie eine sogenannte Laktoseintoleranz haben. Meist produziert der Körper nicht mehr ausreichend Laktase – ein Enzym, das den in der Milch enthaltenen Milchzucker, die Laktose, aufspaltet. Dadurch vertragen sie nur noch geringe Mengen oder gar keine Milch.

Sauermilchprodukte und gereifte Käse sind für Betroffene in der Regel besser verträglich, da hier ein Großteil der Laktose bereits gespalten ist.

Welche Milchsorten gibt es?

Mit Ausnahme von Roh- und Vorzugsmilch muss Milch generell vor Abfüllung und Verkauf erhitzt werden. Das garantiert ihre Reinheit und stellt sicher, dass keine Keime enthalten sind. Wie lange und bei welcher Temperatur Milch erhitzt wird, beeinflusst die Länge der Haltbarkeit. Je nach Erhitzungsverfahren unterscheidet man verschiedene Milchsorten.

Rohmilch ist naturbelassene und nicht über 40 °C erhitzte Milch. Sie darf unter bestimmten Voraussetzungen direkt ab Erzeugerhof mit dem Hinweis „Rohmilch, vor dem Verzehr abkochen“ verkauft werden. Diese Empfehlung spricht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aus. Denn obwohl Hygiene auf den Milchviehbetrieben sehr ernst genommen wird und dort regelmäßige Kontrollen stattfinden, kann es passieren, dass krankmachende Keime in die Rohmilch gelangen. Vor allem Personen mit geschwächtem Immunsystem, also kleine Kinder, Schwangere, ältere und kranke Menschen, sollten Milch nicht roh verzehren.

Rohmilch hat einen natürlichen Fettgehalt, der in der Regel zwischen 3,5 und 5 Prozent liegt. Rohmilch ist gekühlt etwa 2 bis 3 Tage haltbar.

Vorzugsmilch ist abgefüllte Rohmilch und wird im Handel verkauft. Weil sie nicht erhitzt ist, wird sie amtlich besonders streng überwacht. Vorzugsmilch stammt aus Milcherzeugerbetrieben, die besonders strengen Vorschriften unterliegen. Ihre Verpackung muss folgenden Hinweis tragen: „Rohmilch – verbrauchen bis … – aufbewahren bei höchstens + 8 ºC“. Ebenso wie Rohmilch sollte auch Vorzugsmilch vor dem Verzehr abgekocht werden, weil trotz aller Vorsichtsmaßnahmen krankmachende Keime hineingelangen können.

Pasteurisierte Milch wird umgangssprachlich auch als „Frischmilch“ oder „Frische Milch“ bezeichnet. Die Grundlage dafür ist Rohmilch, die überwiegend durch Kurzzeiterhitzung (15–30 Sek. bei 72–75 °C), Hocherhitzung (1–3 Sek. bei 85–127 °C) oder durch ein Kombinationsverfahren von Kurzzeiterhitzen und vorheriger Bactofugation oder Microfiltration wärmebehandelt wird.

Kurzzeiterhitzte Milch ist gekühlt etwa 7 Tage haltbar. Hocherhitzte oder in Kombinationsverfahren behandelte Milch hat unter Kühlung eine Haltbarkeit von ca. 20 Tagen. Sie wird deshalb auch als ESL Milch (Extended Shelf Life Milch) bezeichnet. Verbraucher erkennen kurzzeiterhitzte Milch an der freiwilligen Kennzeichnung „traditionell hergestellt“ bzw. ESL-Milch am Zusatz „länger haltbar“ auf der Verpackung.

Pasteurisierte Milch wird in gesetzlich festgelegten Fettgehalten angeboten: standardisierte Vollmilch mit 3,5 Prozent Fett, nicht standardisierte Vollmilch mit ihrem natürlichen Fettgehalt, der mindestens 3,8 Prozent Fett betragen muss, fettarme (teilentrahmte) Milch mit mindestens 1,5 bis maximal 1,8 Prozent Fett und Magermilch (entrahmte Milch) mit max. 0,5 Prozent Fett.

Haltbare Milch oder kurz: H-Milch ist die umgangssprachliche Bezeichnung für ultrahocherhitzte Milch (1–3 Sek. bei 135–150 °C). Ungeöffnet bleibt sie ungekühlt mehrere Monate lagerfähig. Einmal geöffnet sollte sie gekühlt gelagert und nach 2 bis 3 Tagen verbraucht werden. Auf der Verpackung ist H-Milch mit einem großen „H“ für „haltbar“ gekennzeichnet.

H-Milch wird wie pasteurisierte Milch in standardisierten Fettgehalten angeboten: Vollmilch mit 3,5 Prozent Fett oder ihrem natürlichen Fettgehalt, fettarme Milch mit 1,5 bis 1,8 Prozent Fett und Magermilch mit max. 0,5 Prozent Fett.

Im Handel wird zudem Milch angeboten, die sich innerhalb der genannten Milchsorten zusätzlich aufgrund von Fütterungs- oder Haltungsvorgaben unterscheidet: Dazu gehört Heumilch. Sie wird in traditioneller Heumilchwirtschaft erzeugt und ist mit dem EU-Gütesiegel „garantiert traditionelle Spezialität“ ausgezeichnet. Im Sommer werden die Kühe überwiegend mit frischen Gräsern, Leguminosen und Kräutern gefüttert, im Winter mit Heu. Getreide, Silage oder gentechnisch veränderte Futtermittel sind hingegen ganzjährig verboten.

Als Weidemilch darf Milch bezeichnet werden, wenn die Kühe an mindestens 120 Tagen im Jahr für jeweils mindestens sechs Stunden auf der Weide stehen.

Bio-Milch stammt aus kontrolliert ökologischer Tierhaltung. Die Anforderungen für das Qualitäts- und Herkunftszeichen „Bio aus Hessen“ für bioregionale Milch- und Milchprodukte basieren auf nationalen und europäischen Gesetzen und Verordnungen und gehen in einigen Punkten sogar darüber hinaus.

Milch anderer Tierarten hat neben der Kuhmilch stark an Bedeutung gewonnen. Sie wird vor allem für die Zubereitung von Joghurt, Quark, Mozzarella, Frischkäse und vielfältigen Käsespezialitäten verwendet. Neben der neuen Geschmacksvielfalt bieten unsere hessischen Höfe und Molkereien mit diesen regionalen Milch- und Milchprodukten unter Umständen auch Alternativen für Menschen mit Kuhmilchallergien – das hängt von der Art des nicht vertragenen Eiweißes ab und sollte immer individuell abgeklärt werden.

Milch und Milchprodukte aus Hessen: Qualität aus der Region

Sicherheit über die regionale Herkunft von Milch- und Milchprodukten geben in Hessen die offiziellen Qualitäts- und Herkunftszeichen des Landes.

Geprüfte Qualität Hessen

Hessische Milch mit dem Siegel „Geprüfte Qualität Hessen“ stammt garantiert von regionalen Milchviehbetrieben, die nicht nur auf die heimische Tierhaltung, sondern auch auf die regionale Herkunft des Futters achten. Mindestens die Hälfte des Grundfutters stammt vom eigenen Betrieb.

Außerdem müssen Qualitätsstandards über der gesetzlichen Norm eingehalten werden. Zum Beispiel ist bei der Verarbeitung von Milchprodukten, die mit dem hessischen Qualitäts- und Herkunftssiegel vermarktet werden, der Einsatz von Farbstoffen, Konservierungsstoffen und künstlichen Aromen verboten.

Bio aus Hessen

Die Anforderungen für das hessische Qualitäts- und Herkunftszeichen „Bio aus Hessen“ basieren auf nationalen und europäischen Gesetzen und Verordnungen. In einigen Punkten gehen sie sogar darüber hinaus und berücksichtigen die Anforderungen der Bio-Anbauverbände. So muss zum Beispiel der gesamte Betrieb der landwirtschaftlichen Erzeugung vollständig auf Bio-Anbau umgestellt sein.

Beliebte regionale Milchprodukte aus Hessen

Milch ist Rohstoff für eine Vielfalt leckerer und gesunder Milchprodukte, die in unseren Molkereien hergestellt werden.

Schlagsahne

Sahne (auch Rahm genannt) ist der fettreiche Teil der Milch, ihr Fettgehalt beträgt mindestens 30 Prozent. Zur Herstellung wird Milch zentrifugiert. Dabei trennt sich die fettreiche Sahne von der Magermilch – das nennt man Entrahmung. Beim Schlagen der Sahne bilden Fettmoleküle ein stabiles Netzwerk, das die untergeschlagenen Luftbläschen einschließt. So kann sich ihr Volumen auf das Doppelte vergrößern. Sahne ist köstlich cremig – deshalb ist sie ein Muss für Kuchen, Torten, Desserts und zudem das Ausgangsprodukt für die Butterherstellung.

Saure Sahne, Schmand, Crème fraîche

Spezielle Bakterien wandeln den in der Milch enthaltenen Milchzucker in Milchsäure um. Dadurch gerinnt das Eiweiß und sie dickt ein. Saure Sahne hat einen Fettgehalt von mindestens 10 Prozent. Aus hessischer Milch wird sie traditionell stichfest angeboten. Saure Sahne eignet sich für Dressings oder Dips. In heißen Speisen flockt sie leicht aus, daher Gerichte vor dem Einrühren erst leicht abkühlen lassen – oder erst direkt vor dem Essen einen Klecks obendrauf geben.

Schmand enthält mindestens 20 Prozent Fett und ist etwas milder als Saure Sahne. In Hessen ist Schmand eine unverzichtbare Zutat für die Frankfurter Grüne Soße und Schmandkuchen. Crème fraîche ist sahnig, cremig und hat einen Fettgehalt von mindestens 30 Prozent. Sie flockt auch bei großer Hitze nicht aus und passt perfekt zu scharfen Gerichten.

Der unterschiedliche Fettgehalt dieser Produkte spiegelt sich auch im Kalorienvergleich wider. So enthält Saure Sahne 117 kcal pro 100 g, Schmand 240 kcal und Crème fraîche 292 kcal.

Joghurt, Sauer- bzw. Dickmilch

Auch diese Produkte entstehen durch Milchsäuregärung.

Unterschiedliche Milchsäurebakterien beeinflussen maßgeblich den Geschmack und die Konsistenz des Joghurts. Dabei reichen die Fettgehalte vom kalorienarmen Magermilchjoghurt bis zum cremigen Sahnejoghurt. Durch seine Milchsäurekulturen hat Joghurt einen günstigen Einfluss auf unsere Darmbakterien, das Mikrobiom und dadurch auch auf unser Immunsystem und unsere Gesundheit insgesamt.

Sauermilch ist halbflüssig, Dickmilch ist stichfeste Sauermilch, beide schmecken milder als andere Sauermilchprodukte und sind in verschiedenen Fettgehaltsstufen (1,5 und 3,5 Prozent Fett) erhältlich.

Quark

Speisequark ist der Oberbegriff für Quark verschiedener Fettgehaltsstufen. Streng genommen gehört er zur Käsegruppe. Das Ausgangsprodukt ist pasteurisierte Magermilch, die durch Milchsäurebakterien und Lab-Enzym dickgelegt wird. Übrig bleibt Molke. Anschließend wird der Quark durch Zugabe von Rahm auf den gewünschten Fettgehalt eingestellt. So ergeben sich diese Fettstufen:

  • Magerstufe (weniger als 10 Prozent Fett in der Trockenmasse (Fett i. Tr.))
  • Viertelfettstufe (mindestens 10 Prozent Fett i. Tr.)
  • Halbfettstufe (mindestens 20 Prozent Fett i. Tr.)
  • Fettstufe (mindestens 40 Prozent Fett i. Tr.).

Übrigens: Quark ist eine kostengünstige Eiweißquelle – hervorragend für Quarkspeisen, Dips, Quarkstrudel und Käsekuchen.

Kochen mit hessischen Milchprodukten

Hessische Milch und Milchprodukte sind nicht nur wertvolle Nährstofflieferanten, sondern auch vielseitige Zutaten in der Küche. Ob süß oder herzhaft – sie sorgen für eine cremige Konsistenz, runden Aromen ab und verleihen Gerichten eine besondere Note. Also los geht`s:

Frankfurter Grüne Soße – Gutes aus Hessen (gutes-aus-hessen.de)

Spundekäs mit Laugengebäck – Gutes aus Hessen (gutes-aus-hessen.de)

Kartoffeln mit Möhrenquark – Gutes aus Hessen (gutes-aus-hessen.de)

Gebratener Spargel mit Erdbeeren und Ziegenfrischkäse – Gutes aus Hessen (gutes-aus-hessen.de)

Versoffene Jungfern – Gutes aus Hessen (gutes-aus-hessen.de)